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feronien
Romanze bei Nacht


In der Hauptstadt Barinias wurde gefeiert. Wie jedes Jahr gab es zum Jahrestag des Sieges über den dunklen Herrscher Dumar ein großes Fest. Auch Rilan, der Sohn des Goldschmiedes, feierte.

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Es war schon dunkel geworden und die Kinder waren aus den Straßen verschwunden. Die Musiker und Gaukler spielten und der Wein floss in Strömen. Rilan saß unter dem Dach einer Schenke und sah den tanzenden Mädchen zu. Sie bewegten sich anmutig im Takt der Musik. Eine hatte es im besonders angetan: Sie war jung und wunderschön, hatte schwarzes Haar, weiße Haut und blutrote Lippen. Während des Tanzes hatte sie immer wieder zu ihm gesehen und gelächelt. Und nach dem Tanz kam sie an seinen Tisch.

*****

Sie stellte sich als Jenna vor und schon nach kurzer Zeit waren die beiden in einem angeregtem Gespräch versunken. Nach einiger Zeit meinte sie: „Lass uns doch etwas durch die Stadt schlendern!“
Da er nichts dagegen einzuwenden hatte, bezahlte er seine Rechnung und die beiden gingen durch die Stadt. Sie sahen viele Gaukler und sogar zwei Schwertkämpfer, die auf einem freien Platz ihre Kunst vorführten.
Je länger ihr Spaziergang dauerte, so vertrauter wurden sie. Als sie am offenen Stadttor ankamen, gingen sie bereits Hand in Hand.
Sie gingen immer weiter, bis sie schon ordentliches Stück von der Stadt entfernt waren.
Als sie stehen blieben und sich umdrehten, sahen sie die beeindruckende Stadt vor dem hell erleuchtetenden Sternenhimmel. Jenna lehnte sich an Rilan. Ganz langsam senkte er seinen Kopf zu ihrem herab und suchte ihre Lippen.

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Sie blieben lange und zärtlich umschlungen, während ihre Lippen sich wieder und wieder berührten. Doch als sich ihre Lippen lösten, da sah er in ihrem Mund lange Fangzähne aufblitzen. In dem Moment, da wurd' ihm klar, dass dieser Kuss sein letzter war.


ENDE


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