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starwars
Ein Moment der Ruhe


Er atmete tief ein.

Es tat weh.

Jeder Atemzug tat weh.

Schon seit 20 Jahren.

Vader saß in seinem Meditationsraum auf der Executor, seinem persönlichen Flagschiff. Sein Ziel hieß ENDOR.

Dort wurde der zweite Todesstern gebaut, der kurz vor der Fertigstellung stand.

Der Imperator hatte einen Plan, wie man die Rebellen komplett vernichten könnte und zugleich den Sohn des Skywalkers auf die Seite der Sith bringen würde.

Der Sohn des Skywalkers? Es war Vaders Sohn, ein Relikt einer Vergangenheit, die er vergessen wollte. Eine Erinnerung an die Zeit, als er noch nicht diesen Anzug trug. An eine Zeit, wo er Palpatine noch nicht mit Meister angesprochen hatte.

Seitdem war viel geschehen. Er war zu einem Lord der Sith, einem der beiden, geworden. Er war einer der gefährlichsten Männer der Galaxie. Und er diente nur einem Mann: dem Imperator, seinem Meister.

Doch er traute Palpatine nicht. Schon seit langem nicht mehr. Spätestens seit dem Tag, an dem drei Sith-Adepten Maul zum Leben erweckt und gegen Vader gehetzt hatten. Maul sollte ihn ersetzen, da diese Sith-Adepten der Meinung waren, Vader wäre unwürdig, ein Lord der Sith zu sein. Vader hatte zwar Maul besiegt, aber vieles war ihm unklar geblieben: Wieso landete der Imperator so kurz nach ihm auf Kalakar sechs? Wieso vernichtete er die drei Sith-Adepten sofort? Und warum war er Vaders Frage ausgewichen, ob er, Palpatine, etwas damit zu tun hatte?

Der Imperator hatte etwas damit zu tun, dass war Vader klar. Wie sollten drei einfache Menschen an die Geheimnisse der Sith kommen, ohne dass es der Meister der Sith bemerkte?

Seit diesem Tag misstraute er Palpatine – dem Mann, der ihn in seiner Ausbildung gefördert hatte, der seinen Einsatz im Klonkrieg gelobt hatte, dem Mann, der als einziger zu ihm gestanden hatte, als sein Leben zerbrochen war.

Der Imperator wollte ihn ersetzen. Das war üblich bei den Sith. Entweder vernichtet der Schüler seinen Meister, oder aber der Meister sucht sich einen neuen Schüler.

Ein Fehlschlag ist nicht akzeptabel!

Für einen Sith gab es nur eine Möglichkeit, Dinge zu beenden: den Sieg! So war es auch bei Dooku gewesen. Er hatte Dooku vernichtet und war so zu Dookus Nachfolger geworden.

Und nun sollte er vernichtet werden und ausgerechnet sein Sohn, Luke Skywalker, sollte ihn beerben.

Palpatine durfte nicht riskieren, dass Vader eine Möglichkeit bekam, mit seinem Sohn zusammenzuarbeiten. Vader hatte es Luke angeboten: "Gemeinsam können wir als Vater und Sohn über die Galaxie herrschen" – da gab es keinen Platz für Palpatine. Und Palpatine – nun, der Imperator würde jederzeit einen gesunden Schüler einem Krüppel vorziehen.



Ja, Vader wusste um die Problematik. Wenn Luke zur dunklen Seite kommen würde, dann gäbe es einen Sith zuviel – und Luke war stärker als er. Vader erinnerte sich, wie erstaunt er gewesen war, dass aus Luke nach kurzer Zeit ein so starker Gegner geworden war. Immerhin hatte Luke ihm geholfen, Prinz Xizor zu vernichten. Nicht von Luke beabsichtigt, aber er hatte es geschafft. Er hatte die Residenz des intriganten und gefährlichen Prinzen zerstört und dafür gesorgt, dass Vader einen glaubhaften Grund bekam, Xizor, der sich zu einer Gefahr für Vader entwickelt hatte, zu vernichten. Keine Frage, die Macht war stark in Luke Skywalker.


Somit hatte Vader allen Grund, sich Gedanken zu machen. Denn er wollte nicht abtreten.


Doch viel schlimmer als diese Erkenntnis waren die Erinnerungen, die Vader tief in sich begraben hatte und die nun unaufhaltsam hervorbrachen:



Der Junge, der zu den Sternen aufgesehen und sich gewünscht hatte, sie alle zu besuchen – Qui-Gons Worte: "Du wirst ein Jedi werden, dass verspreche ich dir" – Der erste eigene Auftrag, Padmè zu beschützen und der erste Kuss – Die Hochzeit mit Padmè – Der Abflug nach Muunilist, um gegen die Seperatisten zu kämpfen – der Lichtschwertkampf gegen die Sith-Adeptin Ventress auf Yavin 4, die er letztlich besiegen konnte – die erfolgreichen Schlachten während der Klonkriege – Die Ernennung zum Jediritter – die wenigen Tage mit Padmè, wo er der Front fernbleiben konnte



Er hatte lang nicht mehr an all das Schöne, dass er erlebt hatte, gedacht. Und er überlegte, was wohl der kleine Junge Anakin von ihm halten würde – wahrscheinlich würde er ihn für ein Monster halten.

Und das war er auch, ein Monster.


Ein Wesen, mehr Metall als Fleisch, das nur Wut und Zerstörung kannte – jemand, der einen furchtbaren Fehler begangen hatte und nun sich selbst und die ganze Galaxie dafür bestraffte.

Und es gab keinen Weg zurück – nein, für ihn, Vader, war alles verloren.

Nicht einmal seinen Sohn würde er retten können, wenn er auf Endor sein sollte. Vader konnte nur hoffen, dass Luke nicht kommen würde – dass Luke nicht dem Lebensweg seines Vaters folgen würde.

Doch helfen konnte er Luke nicht. Er war zu abhängig von Palpatine, zu abhängig von der dunklen Seite, um noch mal die Seiten zu wechseln. Ein solcher Wechsel würde ihn wahrscheinlich töten.



Vader erhob sich. Es war wieder Zeit, die Brücke aufzusuchen. Bald würde sie Endor erreichen.

Und dort würde sich entscheiden, ob sein Sohn den gleichen Weg gehen würde, der schon seinen Vater ins Verderben geführt hatte.


ENDE?


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